Zu diesem Thema hat am gestrigen 28. September die Unternehmensberaterin und Vermögensplanerin Monika Lambrecht beim Mühlheimer Unternehmerinnen-Netzwerk ProfessioNet e.V. einen Vortrag gehalten. – Das Interesse der Teilnehmerinnen war groß. Denn: jede der anwesenden Unternehmerinnen weiß, dass Sie etwas für Ihre Altersvorsorge tun muss. Wie man jedoch die Altersvorsorge plant und welche Produkte man dafür einsetzen kann, ist weitgehend unbekannt. Unbekannt ist auch den Meisten, welches der Nutzen, welches aber auch die Nachteile der verschiedenen Produkte sind.
In jedem Fall ist für die ganz individuelle Entscheidung über das Altersvorsorgesparen neutrale und unabhängige Beratung wichtig und hilfreich. Als unabhängige Berater, die nicht von Provisionen leben, sondern ausschließlich von den Honoraren, die wir für die Beratung erzielen, bieten wir Ihnen diese unabhängige und objektive Beratung an.
In ihrem Vortrag erläuterte Monika Lambrecht die Fragen:
– Wie ermitteln Sie Ihren Vorsorgebedarf?
– Auf welche Weise können Sie Ihren Vorsorgebedarf decken?
– Wie viel kostet eine monatliche Rente?
– Welche Vorsorge ist für Sie persönlich die geeignete?
Voraussetzung zur Ermittlung des Vorsorgebedarfs ist es, eine private Liquiditätsplanung zu erstellen. Dabei werden aus den Kontodaten vollständig alle Ausgaben entnommen und bestimmten Rubriken zugeordnet, z. B. Lebenshaltung, Kleidung, Kommunikation, Kapitaldienst für Darlehen u. ä. Diese Zuordnung ist Voraussetzung dafür, abzuschätzen, wie sich diese Kosten im Ruhestand entwickeln. Denn manche Kosten werden sinken, andere wiederum werden steigen oder neu entstehen, wie z. B. Ausgaben für Haushaltshilfe und Pflege.
Der ermittelte Betrag ist jedoch nicht der Betrag, der im Ruhestand benötigt wird. Denn zu Grunde gelegt ist die heutige Kaufkraft. Deshalb muss diesem Betrag die jährliche Inflationsrate hinzugerechnet werden – nicht nur bis zum Rentenbeginn. Zusätzlich muss unter Berücksichtigung der ganz persönlichen Lebenserwartung die Rente für alle Jahre des Ruhestands inflationiert werden. So ergibt sich z. B. bei einer Rente von € 1.500,00 und einer jährlichen Inflationsrate von 2 % ein Geldbedarf von ca. € 3.300,00 in 40 Jahren. Bei einer jährlichen Inflationsrate von 3,2 % ergibt sich für eine Rente von € 1.500,00 bereits ein Geldbedarf von ca. € 5.290,00 nach 40 Jahren.
Und natürlich muss mit Beginn des Ruhestandes das Kapital angespart sein, das die benötigten Renten absichern kann. Im Rahmen einer Rentenversicherung, die das so genannte „Langlebigkeitsrisiko“ abdeckt, wird z. B. für eine Rente von € 1.500,00 pro Monat bei Einmalzahlung einer 45-järigen Frau und Rentenbeginn im Alter von 65 Jahren ein Betrag von ca. € 261.000,00 benötigt. Spart die gleiche Frau das Kapital ab dem Alter von 45 Jahren mit monatlichen Prämien an, benötigt sie monatliche Zahlungen von ca. € 1.376,00. Bei diesen Beträgen ist allerdings eine Inflationierung der Rente noch gar nicht berücksichtigt. Ob die Rente der privaten Rentenversicherung im Alter steigt, ist abhängig von der Überschussgestaltung für die es unterschiedliche Modelle gibt. Ein voller Inflationsaufgleich ist aber normalerweise nicht zu erwarten.
Für die meisten der anwesenden Unternehmerinnen waren diese Beträge völlig neu. Viele Menschen müssen auf diesem Hintergrund Ihre Ruhestandsplanung auf den Prüfstand stellen:
Entweder es müssen unter Konsumverzicht größere Beträge als ursprünglich eingeplant angespart werden. Oder man sollte einplanen länger zu arbeiten bzw. später in den Ruhestand zu gehen und damit nicht nur ein erfülltes Alter, sondern auch einen geringeren Geldbedarf zu haben.
Bei der Planung sollte berücksichtigt werden, dass bestimmte Kosten im Ruhestand nicht mehr entstehen, wie z. B. der Kapitaldienst für die eigengenutzte Immobilie. – Stattdessen entstehen jedoch im Allgemeinen Reparaturaufwendungen. Rücklagen für ein neues Auto müssen gebildet werden. Und vielleicht haben Sie ja sogar geplant, sich im Ruhestand die Reisen zu gönnen, die vorher auf Grund der Arbeitsbelastung ebenso wie auf Grund der finanziellen Verpflichtungen nicht möglich waren.
Die Frage, in welcher Weise Sie das Kapital am besten ansparen – ob in einer Versicherung und wenn ja: in welcher Form der Versicherung, in Aktien, festverzinslichen Wertpapieren oder sonstigen Finanzprodukten – diese Frage kann jede/r nur für sich selbst beantworten. Jede Lebenssituation ist anders. Jeder unterscheidet sich von allen anderen in der Kenntnis der Finanzprodukte und in seinen persönlichen Vorlieben. Ganz allgemein und für alle Sparer gültig lässt sich jedoch sagen:
Eine Rentenversicherung – privat und/oder gesetzlich – sollte der Grundstock sein, denn nur die Rentenversicherung zahlt bis zum Versterben, auch wenn der ganz persönliche Todeszeitpunkt weitaus später liegt, als es der statistischen Lebenserwartung entspricht. – Und ein Weiteres lässt sich verbindlich sagen: Das in Rentenversicherungen gebundene Kapital steht nicht mehr zur Verfügung. Wer ausschließlich in Rentenversicherungen spart, hat keinen Zugriff mehr auf sein „Vermögen“, wenn die Rentenzahlungen begonnen haben. Ausnahme sind lediglich die Rentenversicherungen einiger Anbieter, die auch nach Zahlungsbeginn Entnahmemöglichkeiten bieten. Unsere Prüfung derartiger Angebote hat jedoch ergeben, dass sie hoch kostenbelastet und damit unrentabel sind.
Deshalb empfiehlt es sich, einen Teil des Sparbetrages auf andere Weise als in Versicherungen anzusparen, so dass man im Ruhestand daraus Entnahmen in unterschiedlicher Höhe tätigen kann, je nach dem jeweiligen individuellen Bedarf. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass – abhängig von der Höhe der Entnahmen – dieses Vermögen irgendwann verbraucht ist – es sei denn, es gelingt einen so hohen Betrag anzusparen, dass Entnahmen lediglich aus den Erträgen, ohne „Kapitalverzehr“, möglich sind.
Und schließlich lässt sich ebenfalls verbindlich für alle Sparer sagen: In jedem Fall ist es sinnvoll, Darlehen für eigengenutzte Immobilien möglichst schnell zu tilgen und erst dann mit dem gezielten Altersvorsorgesparen zu beginnen. Denn zwar ist es richtig, dass man bei frühzeitigem Sparen mit kleinen Beträgen durch den Zins und Zinseszins eine große Hebelwirkung erreichen kann. Die gleiche Hebelwirkung entsteht jedoch im negativen Sinne durch sehr lang gestreckte Darlehenstilgung. Das beste Altersvorsorgesparen ist die Tilgung privater Darlehen! Ob Gleiches auch für Ihre betrieblichen Darlehen und Ihre Darlehen zur Finanzierung vermieteter Immobilien gilt, sagen wir Ihnen gerne im individuellen Beratungsgespräch.
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