Immobilien kaufen? – Jetzt?


Viele Spa­rer sehen ange­sichts der Mini-​​Zinsen und der Kurs­ri­si­ken von Aktien und Akti­en­fonds ihr Heil in Immo­bi­li­en­in­ves­ti­tio­nen.

Aber: Sind Immo­bi­li­en­in­ves­ti­tio­nen wirk­lich das Heil der Welt des Spa­rers und Anle­gers? Der Finanz­ana­ly­ti­ker Vol­ker Loo­mann fragt im Finanz­teil der Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung vom 02. Juni 2015:
„Wann platzt die Immo­bi­li­en­blase?“. Und er belegt das so:

In den letz­ten zehn Jah­ren sind die Mie­ten im Durch­schnitt um ins­ge­samt etwa 25 % gestie­gen – wäh­rend die Kauf­preise um ca. 50 % gestie­gen sind! Eine Woh­nung, die vor zehn Jah­ren € 200.000,– gekos­tet hätte, wäre dem­nach heute nur noch für € 300.000,– zu bekom­men. Ein dama­li­ger Miet­er­trag von € 10.000,– läge heute bei € 12.500, – .

Kauf­preise ver­mie­te­ter Immo­bi­lien wer­den als das Viel­fa­che der Miet­ein­nah­men berech­net. Die­ses hat sich im Bei­spiel­fall von 20 auf 24 erhöht. – Ich erin­nere mich: Die Kauf­preise, die Anfang/​Mitte der 90er Jahre für Immo­bi­lien gezahlt wur­den, bra­chen kurz dar­auf ein. Teil­weise sind die Wert­min­de­run­gen erst heute, nach ca. 20 Jah­ren, auf­ge­holt. Eine Wert­stei­ge­rung hat es für viele Immo­bi­lien immer noch nicht gege­ben.

Zusätz­lich müs­sen noch die Erwerbs­ne­ben­kos­ten für Mak­ler, Notar und Grund­er­werb­steuer von ca. 10 – 11 % berück­sich­tigt wer­den, die Sie als Anle­ger schon von vor­ne­her­ein in den Wind schrei­ben kön­nen.

Wie hoch wird der Wert der Woh­nung in 15 Jah­ren sein?“ – fragt Loo­mann. – Kei­ner weiß es. Und es gilt der alte Spruch, der schon vie­len Berühmt­hei­ten zuge­schrie­ben wurde: „Pro­gno­sen sind unsi­cher, ins­be­son­dere wenn sie die Zukunft betref­fen.“ Dass dann für eine abge­wohnte Woh­nung in 15 Jah­ren ein Ver­viel­fäl­ti­ger von 24 erzielt wer­den kann, ist unwahr­schein­lich. Loo­mann kal­ku­liert unter Berück­sich­ti­gung von Instand­hal­tungs­auf­wen­dun­gen einer­seits und gerin­gen jähr­li­chen Miet­stei­ge­run­gen ande­rer­seits für das Jahr 2030 mit einer Miete von € 15.396, – . – Bei einem Ver­viel­fäl­ti­ger von 20 führt dies zu einem Ver­kaufs­preis von ledig­lich € 262.000,– nach 15 Jah­ren.

Nach dem Motto: „Traue kei­ner Sta­tis­tik, die Du nicht selbst gefälscht hast“, könnte man ebenso gut völ­lig andere Annah­men täti­gen, wie es Loo­mann getan hat. – Es bleibt jedoch die Tat­sa­che, dass die Immo­bi­li­en­preise sehr viel stär­ker gestie­gen sind als die Mie­ten und dass es nicht die Frage ist, ob – son­dern wann die Blase platzt.

Dann wird es wie­der – wie in der Ver­gan­gen­heit – viele Jahre dau­ern, bis diese Wert­ver­luste auf­ge­holt sind.

Stand: 09.06.2015