Protokolle zur Anlageberatung – ein schöner Schein!


Seit 4 Jah­ren müs­sen Ban­ken ihren Kun­den ein Bera­tungs­pro­to­koll über­ge­ben. Schon seit 7 Jah­ren sind Ver­si­che­run­gen bzw. die Ver­mitt­ler dazu ver­pflich­tet.

Aber das Ber­li­ner Insti­tut für Trans­pa­renz, das von unse­rem Jus­tiz– und Ver­brau­cher­schutz­mi­nis­ter Heiko Maas mit der Erstel­lung einer Stu­die beauf­tragt wurde, stellt fest, „wesent­li­che Inhalte des Gesprächs, z. B. die Emp­feh­lung eines Pro­dukts und deren Begrün­dung, haben Bera­ter in vie­len Fäl­len nicht doku­men­tiert“. Und es wurde beob­ach­tet, dass Gesprächs­in­halte unvoll­stän­dig wie­der­ge­ge­ben wur­den.

Die­ses Ergeb­nis über­rascht mich nicht! Schließ­lich kenne ich die Szene.

Schon vor Jah­ren musste ich beob­ach­ten, dass in einem Bera­tungs­pro­to­koll der Bank die Risi­ko­be­reit­schaft mei­nes Man­dan­ten zu hoch ange­ge­ben war. Und dann wurde auch noch ange­kreuzt, dass Erfah­rung mit Aktien vor­läge, was nicht stimmte!

Die­ses Bera­tungs­pro­to­koll hätte mein Man­dant unter­zeich­net ohne mit der Wim­per zu zucken – wenn ich es nicht ver­hin­dert hätte. Denn: Die Bedeu­tung der ver­schie­de­nen Kreuz­chen, die diver­sen Fach­be­griffe – wel­cher Laie kann das schon beur­tei­len? Und schließ­lich hat mein Man­dant sei­nem Ban­ken­be­ra­ter ver­traut – aber doch nicht so sehr, dass er mir das Pro­to­koll nicht vor­ge­legt hätte als er es unter­zeich­nen wollte.

Was kön­nen Sie als Kunde, Spa­rer und Anle­ger tun? Sie müs­sen auf jeden Fall die Bera­tungs­pro­to­kolle höchst kri­tisch durch­le­sen und: fra­gen, fra­gen, fra­gen! – Fra­gen Sie alles, was Ihnen unklar ist, solange bis Sie es voll­stän­dig ver­ste­hen!

Natür­lich haben viele Finanz­dienst­leis­ter und Ver­si­che­rungs­ver­mitt­ler ein urei­ge­nes Inter­esse daran, kom­plexe Pro­dukte zu ver­kau­fen, an denen sie hohe Pro­vi­sio­nen ver­die­nen. Und um dabei keine Haf­tungs­ri­si­ken zu haben, brau­chen Sie nun mal die vom Kun­den unter­schrie­be­nen Bera­tungs­pro­to­kolle, die manch­mal mehr mit den Pro­vi­si­ons­in­ter­es­sen der Ver­mitt­ler zu tun haben, als mit den Spar– und Anla­ge­zie­len der Kun­den.

Und Sie kön­nen mich als Bera­te­rin hin­zu­zie­hen. Denn ich bin unab­hän­gig und berate Sie aus­schließ­lich in Ihrem per­sön­li­chen Inter­esse. Ich ver­kaufe und emp­fehle keine Pro­dukte und bekomme von nie­man­den eine Pro­vi­sion. Mein Ziel ist es, Sie bei Ihrer Ent­schei­dungs­fin­dung zu beglei­ten. Ich möchte Sie unter­stüt­zen her­aus­zu­fin­den, wel­ches Risiko und wel­che Pro­dukte Sie tat­säch­lich wol­len und brau­chen. Wei­tere Infor­ma­tio­nen hier­für fin­den Sie in der Rubrik Ver­mö­gens­pla­nung auf unse­rer Web­seite.

Stand: 25.06.2014 FAZ, Arti­kel „Viele Anla­ge­be­ra­ter schum­meln“